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[Test] - Bau-Simulator 3: Console Edition


Wolfbyte

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Was auf dem Bau passiert, bleibt auf dem Bau. Nicht so aber unser Test zum neuesten Ableger der Bau-Simulator-Reihe. Der dritte Teil, der mit dem Beinamen „Console Edition“ jüngst – unter anderem – für die PS4 veröffentlicht wurde, möchte das Genre nicht zwingend neu beleben, jedoch eine solide Weiterführung bieten.  

 

Die Geschichte des Titels – und es sei Mal dahingestellt, ob ein Simulator überhaupt eine benötigt – dreht sich um den eigenen Charakter und seinen Kumpel Hape. Der alte Bau-Haudegen und der Jungsporn, die zusammen ein heruntergewirtschaftetes Unternehmen kaufen und neu aufziehen wollen, ist hier der Stoff, aus dem Träume gemacht sind. In statischen Dialogen sinnieren die beiden über Aufträge, nötige Arbeitsschritte und den Alltag auf dem Bau im Allgemeinen. Die Texte sind zumeist knapp und zweckmäßig geschrieben, was wir durchaus begrüßen. 

 

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Denn um das Drumherum geht es hier ja auch nicht. Im Kern ist der Bau-Simulator 3 eine Wirtschafts- und Handwerkssimulation, in der es um Monatsabschlüsse, Ausgaben, Einnahmen, Umsatz, Profite und dergleichen geht. Freunde von komplexen Kalkulationen und dergleichen kommen nicht auf ihre Kosten. Der Rubel rollt – wenn er denn rollt – relativ schnell und so bleibt der finanzielle Aspekt eigentlich durchaus im grünen Bereich. 

 

Bevor es losgehen kann, muss man sich zunächst die passenden Aufträge heraussuchen. Diese unterteilen sich nicht nur in die einzelnen Arbeitsschritte, sondern zeigen auch direkt an, welche Art von Baufahrzeug dafür benötigt wird. Muss eine Fläche begradigt werden, wird wohl eine Walze an die Arbeit müssen. Gilt es gefällte Bäume wegzuschaffen, muss ein Fahrzeug mit einer Pritsche und einem Kran ran. Die Aufgaben sind vielfältig und steigen in der Komplexität mit dem Spielverlauf auch weiter an. 

 

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Fahrzeuge können entweder gekauft oder wahlweise auch nur gemietet werden, um beispielsweise einen kleineren Job zu erfüllen. Da vor allem zu Beginn das Geld nicht ganz so locker sitzt, ist die Miet-Option durchaus für durchstartende Betriebe zu empfehlen und kann so die Auswahl an Aufträgen oben halten, auch wenn der eigene Fuhrpark nicht wirklich umfangreich ist. 

Die Steuerung der Fahrzeuge greift zwar stets in andere Funktionen ein, ist jedoch in allen Fällen gleich gehalten. So können Fahrzeug und Kamera separat voneinander gesteuert werden und – wenn man den richtigen Modus des Fahrzeugs aktiviert hat – auch die Spezialeigenschaften eines Baufahrzeugs lassen sich getrennt vom Rest nutzen. Ob man nun den hydraulischen Kran eines Kippladers nutzen oder die Schaufel eines Schaufelbaggers anheben möchte; mit einer einfachen Kombination aus beiden Sticks lässt sich jedes Bauvorhaben gut umsetzen. 

 

Dank unterschiedlicher Kameraoptionen kann das Geschehen zudem wahlweise von der Seite, einer Orbitalkamera oder auch aus dem Führerhäuschen des jeweiligen Gefährts heraus begutachtet werden. Letztere bietet sich jedoch nur für die wenigsten Arbeitsschritte, wie etwa das Baggern eines Lochs oder das Herumfahren zum Baustoffhof, an.  

 

Bei diesem können gesammelte Abfälle, wie Baumstümpfe oder überschüssige Erde, verkauft werden. Kies, Asphalt und andere Baustoffe können dann gegen Bezahlung mitgenommen werden, um diese dann bei einer Baustelle zu nutzen. Mit Kies können beispielsweise begradigte Flächen stabilisiert werden. Je nach Baustoff variiert auch die Anzahl an Fahrzeugen, die benötigt wird, um einen Auftrag abzuschließen. 

 

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Informationen über den jeweiligen Arbeitsschritt und Fortschritt des Auftrags lassen sich jederzeit im jeweiligen Menü einsehen. Hier können nicht nur Infos nachgelesen werden, sondern einzelne Schritte auch übersprungen werden, wenn gewünscht. Da manche Aufgaben hier und da zuweilen etwas langatmig sein können ist diese Möglichkeit ein Segen.  

 

Denn obgleich die meisten Aufträge dank der „Missions-Sicht“, die wichtige Elemente mit einem Highlight versieht, mehr als einfach zu bewerkstelligen sind, bleibt es aufgrund der eher seicht aufgestellten Optik des Titels bei manchen Arbeitsschritten durchaus unübersichtlich. So ist es beispielsweise bei Bodenglättungen manches Mal der Fall, dass man aufgrund der fehlenden Schattierungen und matschigen Texturen auf dem Boden einfach nicht erkennt, wo denn überhaupt noch ein unebenes Stück Boden auf der Fläche zu finden wäre. Nerviges Herumsuchen steht dann auf dem Plan. 

 

Jeder abgeschlossene Auftrag wird übrigens mit Erfahrungspunkten belohnt, die dann in Fähigkeiten investiert werden können. So kann man beispielsweise Talente verbessern, die sich mit den wirtschaftlichen Aspekten des Unternehmens befassen. Die Vielfalt ist hier absolut gegeben und bietet so viel Spielraum für den späteren Spielverlauf und nimmt so auch Einfluss auf den Umgang mit Baufahrzeugen, dem eigenen Firmengelände und der Auftragslage. 

Wahlweise kann man übrigens auch Verkehrsregeln aktivieren, die dann Blitzer in der Stadt aktivieren und somit Geschwindigkeitsüberschreitungen mit Bußgeldern belegen. Auch das Rammen von Fahrzeugen, das Zerstören von Straßenschildern oder das Überqueren einer Kreuzung während einer Rotphase wird mit einer Straße geahndet. Jedoch fallen diese Bußgelder so lächerlich niedrig aus, dass es kaum einen Unterschied macht, ob die Verkehrsregeln aktiviert werden oder man frei von allen Regeln durch die Kleinstadt brettert.  

 

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Das sind jedoch Kleinigkeiten. Kleinigkeiten, die jedoch nicht von der sehr schwachen Technik des Titels ablenken können. Die optische Präsentation zeigt deutlich, dass die ursprüngliche Fassung des Titels auch für Mobilgeräte entwickelt wurde, so ist die Weitsicht extrem eingeschränkt, Texturen sind allesamt extrem verwaschen und – so insgesamt – ist die Grafik eher zweckmäßig als anspruchsvoll. Gleiches gilt auch für die musikalische Untermalung, die mit ganz unterschiedlichen Stilrichtungen die jeweiligen Arbeitsschritte „kommentiert“. Stetige Ruckler, die vor allem beim Durchqueren der Stadt aufkommen, und die häufigen, aber dafür kurzen, Ladezeiten zeigen umso mehr, dass hier keine Optimierung stattgefunden hat. 

 

Simulatoren sind in Deutschland seit einiger Zeit eine sichere Bank, das sieht man an den erfolgreichen Reihen, zu denen der Bau-Simulator mittlerweile sicherlich auch gehört. Kaum ein anderes Genre ist auf dem deutschen Markt in den letzten Jahren so gewachsen. Und auch ich muss gestehen, dass ich dem bodenständigen Charme, den die meisten Titel dieser Gattung ausstrahlen, erlegen bin. Mit der Console Edition des Bau-Simulator 3 ist den Leuten bei Weltenbauer und Astragon auf alle Fälle eine durch und durch solide Baustelle gelungen, die Handwerks-Enthusiasten und jenen, die es noch werden wollen, mit Sicherheit gefallen wird. 

 

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