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Six Days in Fallujah - Vereinigung von Muslimen bittet bei Sony und Co. um einen Boykott des Spiels + Titel soll wohl bei Sony Santa Monica in Entwicklung gewesen sein


Roxas1997

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Mit Six Days in Fallujah steht bei Spielern zukünftig ein Ego-Shooter vor der Gaming-Stube, dessen Fertigstellung bereits vor über einem Jahrzehnt erfolgen sollte und aufgrund von starken Kontroversen um den Release des Titels nicht erfolgen konnte, da der ursprüngliche Publisher Konami einen Shitstorm zu sehr fürchtete und sich zurückzog. Die Kontroversen umfassten die Thematik des Spiels und haben mit dessen Setting zu tun: Das Spiel spielt in der irakischen Stadt Fallujah und soll die Geschichte der Offensivaktion der Alliierten gegen die Terrororganisation Al Quaeda im Jahre 2004 behandeln. Zur damaligen Zeit waren die Ereignisse erst wenige Jahre her und viele fürchteten, dass das Spiel zu politisch werden oder nur einen eingeschränkten Blick auf die Ereignisse werfe. (Lest mehr zur Kontroverse in unserem Beitrag). Und nun, nachdem es einen zweiten Versuch geben soll durch Victura und Highwire Games, regt sich wieder Widerstand gegen eine Veröffentlichung.

 

Das Council on American-Islamic Relations (CAIR) hat die großen Plattformbetreiber Microsoft, Sony und Steam-Betreiber Valve dazu aufgefordert, dem Release des Taktik-Shooters nicht stattzugeben und das Spiel auf ihren Plattformen stattdessen zu boykottieren. In den Augen der muslimischen Interessenvertretung sei ein Release ein Affront gegen die muslimische Glaubensgemeinschaft, denn Spiele wie diese würden als Verherrlichung von Gewalt gegen Menschen mit arabischer Abstammung und muslimischen Hintergrund gelten - sie gehen so weit zu sagen, dass es sich um Mördersimulationen für diese Bevölkerungsgruppe handele:

 

Zitat

Die Spieleindustrie muss aufhören, Muslime zu entmenschlichen. Videospiele wie Six Days in Falludscha dienen nur dazu, Gewalt zu verherrlichen, bei der Hunderte irakischer Zivilisten ums Leben kamen, den Irakkrieg zu rechtfertigen und die anti-muslimische Stimmung in einer Zeit zu stärken, in der die anti-muslimische Bigotterie weiterhin das menschliche Leben bedroht.

 

Viele Journalisten und Menschen in den sozialen Medien versuchen alles mögliche, um das Spiel zu verhindern - sogar eine Online-Petition findet sich, die einen Ban fordert, da das Spiel "auch unweigerlich eine neue Generation von Massenschützen in Amerika züchten und Spieler einer Gehirnwäsche unterziehen [wird], um zu denken, dass Rassismus in Ordnung ist". Inzwischen ist aber zumindest dieser Teil der Begründung aber editiert und entfernt worden - die Petition selbst ist aber noch online.

 

Entsprechende Stimmen werfen dem Spiel auch Einseitigkeit und ein politisches Motiv vor und stellen sich deshalb gegen eine Veröffentlichung - zumindest ich kann aber dieser Beurteilung nicht zustimmen. Es wirkt sehr vermessen, ein Urteil über ein künstlerisches Produkt zu fällen, bevor ich das Endergebnis auch wirklich begutachtet habe. Insbesondere, da diese Vorwürfe schon von den Entwicklern in einem Statement adressiert wurden und dort besonders hervorheben, dass man sich nicht vor der politischen Realität, die diesen Titel umgibt, abwende, sondern vielmehr genau deswegen eine multiperspektivischen Blick auf die Geschehnisse werfen will - deshalb hat man nicht nur mit US-Marines, sondern eben auch mit Zivilisten vor Ort gesprochen - über hundert Beteiligte wurden dafür eigens interviewt, darunter 26 irakische Staatsbürger.

 

Zitat

Wir verstehen, dass die Ereignisse, die in Six Days in Fallujah nachgebildet wurden, untrennbar mit der Politik verbunden sind. So gibt das Spiel einer Vielzahl von Perspektiven eine Stimme:

 

Die Geschichten in Six Days of Fallujah werden durch Gameplay und dokumentarischen Aufnahmen mit Servicemitgliedern und Zivilisten mit unterschiedlichen Erfahrungen und Meinungen zum Irag-Krieg erzählt. Bisher haben 26 irakische Zivilisten und Dutzende von Servicemitgliedern die schwierigsten Momente ihres Lebens mit uns geteilt, damit wir sie in ihren Worten mit Ihnen teilen können.

 

Die Dokumentationssegmente diskutieren viele schwierige Themen, einschließlich der Ereignisse und politischen Entscheidungen, die zu den Falludscha-Schlachten geführt haben, sowie deren Folgen. Während wir Spielern nicht erlauben, weißen Phosphor als Waffe während des Spiels zu verwenden, wird seine Verwendung in den Dokumentationssegmenten beschrieben.

 

Während des Spiels nehmen die Spieler an Geschichten teil, die durch die Dokumentationssegmente in einen Kontext gebracht werden. Jede Mission fordert die Spieler auf, echte militärische und zivile Szenarien aus dem Kampf interaktiv zu lösen, und bietet eine Perspektive auf die städtische Kriegsführung, die durch keine anderen Medien möglich ist.

 

Wir glauben, dass die Geschichten über die Opfer dieser Generation es verdienen, von den Marines, Soldaten und Zivilisten, die dort waren, erzählt zu werden.

Wir vertrauen darauf, dass Sie das Spiel - wie die Ereignisse, die es neu erstellt - als komplex empfinden.

 

Es wirkt in Anbetracht des Statements unfair, gegenteilige Annahmen zu treffen, die auf keinen Belegen basieren. Wenn das Spiel nach Release die Versprechen nicht einhalten kann, ist das natürlich eine andere Geschichte.

 

Eine andere Story zum Spiel erweckte die Tage nun Aufmerksamkeit - so bestätigten David Jaffe, Creator von God of War [ Amazon - 28,95€* ], und John Garvin, Creative Director von Days Gone [ kostenlos bei PS+* ], in einer YouTube-Show, dass der Titel eine Zeit lang bei Sony Santa Monica in Entwicklung befindlich gewesen ist. Jedoch ergab sich niemals ein fertiggestelltes Produkt daraus - zu groß war wohl auch die Angst bei Sony vielleicht, in ein Minenfeld zu treten.

 

Zitat

Jedes Mal, wenn dieses Spiel wirklich zu etwas wurde, was sie wollten - ein echter Blick auf den Krieg -, sagten die Unternehmen: Ja, danke, aber nein, danke.

 

Was sagt ihr zur Kontroverse um den Titel? Findet ihr, dass die Befürchtungen berechtigt sind, oder haltet ihr den Aufschrei für nicht gerechtfertigt?

 

Quelle / Quelle / Quelle

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Wie oft musste das deutsche Volk schon für Videospiele mit Nazi Hintergrund herhalten? Oder die "bösen" Russen.

Ich verstehe das immer nicht. Es ist nur ein verdammtes Spiel. Ich kann dieses mimimi echt nicht mehr hören/lesen.

Das Spiel würde ich mir auf jeden Fall kaufen, da ich einfach solche Shooter mag, egal ob da jetzt Muslime, Christen, Nazi-Deutsche oder sonstwas vor die Flinte laufen. Es soll mich unterhalten, mehr nicht.

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Die Menschheit wird immer empfindlicher. Natürlich kann niemand Krieg verherrlichen... die Frage, ob man solche Themen in Filmen, Spielen, Satire und Büchern zur Unterhaltung verwenden darf muss jeder für sich selbst beantworten.

 

Für mich ist das kein Problem. Ich kann Spaß beim virtuellen Töten haben und trotzdem völlig klar im Kopf sein und eben zwischen Realität und Fiktion unterscheiden.

 

 

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